Wie sicher ist Online Banking wirklich?

sicherheit online bankingAlle Risiken des Online Bankings im Überblick. Außerdem wird erläutert, mit welchen Verfahren die Banken für eine hohe Sicherheit sorgen.

Obwohl das Online Banking inzwischen weit verbreitet ist und die meisten österreichischen Bankkunden nicht mehr darauf verzichten möchten, gibt es immer noch zahlreiche Verweigerer. Einige Bankkunden ziehen es vor, ihre Geldgeschäfte lieber auf die klassische Weise am Bankschalter zu erledigen. Das Banking am Computer erscheint ihnen nicht sicher genug, weshalb sie lieber darauf verzichten. Andere Personen nutzen es wiederum, sind aber dennoch besorgt. Dabei braucht niemand besorgt zu sein, denn Bankgeschäfte lassen sich auch am Computer sicher erledigen. Auf dieser Seite informieren wir über die genauen Risiken und wie sich Bankkunden sicher schützen.

Verunsicherung ist nicht unberechtigt

Das Online Banking ist sicher, wobei eine große Portion Vorsicht trotzdem nicht schadet. Vollkommen unberechtigt sind Zweifel nämlich nicht. Wer Fehler begeht, muss diese womöglich teuer bezahlen. Sofern Kriminelle den vollen Zugriff auf ein Konto erhalten, können sie es abräumen. Leider kommt dies in der Praxis gelegentlich vor. Die Opfer werden dann um ihr Kontoguthaben erleichtert und nicht selten wird von den Betrügern sogar der Dispositionskredit in Anspruch genommen.

Risiken bleiben bei Verzicht auf Online Banking bestehen

Trotz dieses Risikos lohnt es sich nicht, auf das E-Banking zu verzichten. Denn auch wenn es viele Kontoinhaber nicht wahr haben möchten: Selbst wenn kein Online Banking genutzt wird, befinden sich Betrüger in der Lage, Konten abzuräumen. Mit gefälschten Überweisungsaufträgen, die bei der Bank eingeworfen werden, lässt sich ein solcher Betrug spielend einfach bewerkstelligen.

Angesichts dieser Risiken lohnt sich der E-Banking Verzicht nicht. Besser ist es, die Vorzüge des digitalen Geldverkehrs zu nutzen. Im Gegenzug ist es lediglich wichtig, die Gefahren zu kennen und sich entsprechend abzusichern. Außerdem haben die Banken und deren IT-Partner wirkungsvolle Verfahren entwickelt, die eine hohe Sicherheit versprechen.

Übersicht der Sicherheitsverfahren


  • TAN-Verfahren

Beim klassischen TAN-Verfahren verfügt der Kontoinhaber über eine Liste mit TAN-Nummern, die zur Freigabe von Geldtransaktionen beliebig verwendet werden können. Wird auch nur eine Nummer von Kriminellen abgefangen, drohen bereits große finanzielle Verluste. Deshalb wird dieses Verfahren kaum noch eingesetzt.


  • iTAN-Verfahren

Das iTAN-Verfahren unterscheidet sich vom klassischen TAN-Verfahren dahingehend, dass jede TAN-Nummer über eine bestimmte Position verfügt, meist befinden sich auf einem Bogen zwischen 150 bis 200 Nummern. Das Bankingsystem gestattet keine beliebige TAN-Verwendung, stattdessen wird vorgegeben, welche TAN-Position zu verwenden ist. Nach der Verwendung ist die TAN erloschen. Durch die Kopplung an Positionen wird die Sicherheit immens gesteigert.


  • mTAN-Verfahren

Das mTAN-Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Kontoinhaber über keine TAN-Liste mehr verfügt. Stattdessen wird für jede Transaktion eine temporär gültige TAN-Nummer frisch erzeugt, deren Übermittlung via Mobilfunk erfolgt. Der Bankkunde erhält eine SMS, welche die TAN-Nummer enthält. Da es keine TAN-Listen gibt, die gestohlen werden können und außerdem auf getrennte Kommunikationswege (Internet und Mobilfunk) gesetzt wird, gilt das mTAN-Verfahren als besonders sicher.


  • ChipTAN-Verfahren

Im Grunde funktioniert das ChipTAN-Verfahren ganz ähnlich wie das mTAN-Verfahren. Es gibt lediglich einen Unterschied, nämlich den Verzicht auf Mobilfunk. Anstatt die TAN-Nummer via SMS zu übermitteln, erfolgt die Übermittlung via Internet direkt auf den Bildschirm des Nutzers. Allerdings erfolgt die Übermittlung verschlüsselt. Es wird ein graphischer Code gesendet, den der Nutzer mit einem speziellen Lesegerät zu entschlüsseln hat. Eine hohe Sicherheit ist deshalb gewährleistet, weil jedes Lesegerät mit einem anderen Codierungsschlüssel arbeitet (andere Lesegeräte – selbst wenn sie von derselben Bank stammen – sind somit nutzlos) und im Regelfall nur in Verbindung mit einer Chip-Karte (meist Maestro-Karte) genutzt werden kann.

Dieses Verfahren gibt es in verschiedenen Abwandlungen, sodass beispielsweise auch TAN-Generatoren oder Smartphones zum Einsatz gelangen.

So sorgen Sie für maximale Sicherheit

  • Banking nur am eigenen Computer: Erledigen Sie Bankgeschäfte nur an sicheren Computern. Am besten wird ausschließlich der eigene Computer genutzt, die Nutzung fremder Computer ist hingegen riskant.
  • Sicherheitssoftware nutzen: Damit der Computer sicher ist, sollte er über einen aktuellen Virenschutz verfügen. Außerdem empfiehlt es sich, regelmäßige Systemupdates durchzuführen. 
  • Bankingseite überprüfen: Immer prüfen, ob man sich auch tatsächlich auf der Online Banking Website der eigenen Bank befindet. Via Phishing werden Opfer oft auf gefälschte Seiten geleitet, die zwar identisch aussehen, jedoch eine andere URL aufweisen.
  • Keine Daten mitteilen: Banken erkundigen sich nicht nach Kontonummern, Benutzernamen und Passwörtern. Auf entsprechende Anrufe und E-Mails einfach nicht reagieren und im Zweifelsfall die Bank informieren.
  • Sensible Daten nicht speichern: Weder Benutzernamen noch Passwörter sollten digital gespeichert werden. Solche Daten sollten höchstens handschriftlich notiert und dann am besten in einem Safe aufbewahrt werden.
  • Kontostände regelmäßig prüfen: Regelmäßige Kontenchecks helfen dabei, sämtliche Geldbewegungen zu erfassen und unberechtigte Transaktionen zeitnah zu entdecken.